Karriere bei Transdev

Zugbegleiterin Claudia

Claudia ist Zugbegleiterin bei der Bayerischen Regiobahn (BRB) und hat bei der Arbeit nicht nur ihre Liebe zum Zugfahren entdeckt.

Wer in Berchtesgaden Eisenbahn fährt, dem wird das Ticket vielleicht direkt von der sympathischen BRB-Kollegin entwertet. Viele Urlauber nutzen bereits bei der Anreise den Zug und setzen so auch während ihres Aufenthalts auf sanft-mobile und öffentliche Verkehrsmittel. Und Claudia sorgt mit dafür, dass viele Touristen immer wieder gerne wiederkommen.

Zugbegleiterin Claudia
Zugbegleiterin Claudia

“Es ist höchste Eisenbahn!“, ruft Claudia in ihrer Uniform mit ihren kurzen, lockigen Haaren. Sie muss schmunzeln. Ihr Job findet sich oft sogar in ihrer Wortwahl wieder. Der Gesichtsausdruck wechselt auf konzentriert, sie hebt die leuchtend orangefarbene Kelle und schlüpft behände durch die Schiebetür, die bereits piepst. Schon setzt sich der Zug in Bewegung und rollt sanft auf den Gleisen in Richtung Berchtesgaden durch eine malerische Landschaft.

Wenn ich meine Fahrgäste pünktlich und entspannt ans Ziel gebracht habe – das freut mich jeden Tag am meisten.
Claudia, BRB Zugbegleiterin

An allen großen bayerischen Seen – von Tegernsee über Chiemsee bis zum Königssee – ist die BRB unterwegs. Aber ihr Streckennetz deckt mit Ingolstadt und Eichstätt, Füssen im Allgäu und Bayrischzell im bayerischen Oberland auch noch einen weitaus größeren Teil Bayerns ab. Für Claudia ist es nicht wichtig, weit herumzukommen. Sie liebt ihre Stammstrecke Freilassing – Berchtesgaden und wird auch meist hier eingesetzt. Täglich kommen hier 32 Züge durch. Die Bahnreise am südlichen Ende von Deutschland nach Berchtesgaden ist ein Traum. Das findet auch Claudia. Ihre Lieblingsstelle ist kurz vor dem Bahnhof Bischofswiesen zwischen Bad Reichenhall und Berchtesgaden.

Wenn der Zug die Steilstrecke am Hallthurmer Berg hinaufgeschnauft ist und um die Kurve biegt, dann liegen die hohen Berggipfel so imposant vor uns, und der Watzmann steht so majestätisch da – das ist jedes Mal atemberaubend.
schwärmt die Kundenbetreuerin.
Fahrgastbetreuung im Zug
Fahrgastbetreuung im Zug

Durchschnittlich steigen fast 800 Fahrgäste am Bahnhof Berchtesgaden täglich ein und aus. Dank des Landkreises Berchtesgadener Land dürfen Fahrräder kostenlos transportiert werden. Die Zugbegleiterin freut sich, dass das Angebot mit über 35.000 Rädern jährlich so gut angenommen wird – sie fährt in ihrer Freizeit selbst leidenschaftlich gern Fahrrad. Claudia ist in Berchtesgaden aufgewachsen.

Ihre Ausbildung hat sie in der Gastronomie begonnen: „Ich habe in einem kleinen Hotelbetrieb als Köchin gelernt.“ Obwohl ihr der Beruf große Freude bereitet hat, wechselt Claudia später in den Verkauf und gewinnt dort in einer der Kolleginnen eine beste Freundin. „Die Kirsten hat gleich mehrere Weichen in meinem Leben gestellt“, lächelt Claudia. So schlägt die Freundin eines Tages vor, gemeinsam zur Bahn zu wechseln.

Claudia ist es wichtig, dass sie viel mit Menschen zu tun hat. Ihr Job soll abwechslungsreich sein. Sie möchte eine verantwortungsvolle und wichtige Aufgabe übernehmen. Alle Kriterien erfüllt – und so bewerben sich beide Frauen beim regionalen Bahnunternehmen.

Im Juli 2013 springt Claudia im wahrsten Sinne des Wortes auf den fahrenden Zug auf. Einige Jahre zuvor ist im Raum Rosenheim Ähnliches passiert. Markus lässt sich von seinem Spezl überreden und bewirbt sich ebenfalls als Zugbegleiter. Letztlich arbeiten Markus und Claudia regelmäßig zusammen in einem Zug: Er nach einigen Jahren als Triebfahrzeugführer, sie als Zugbegleiterin. Der Rest ist Geschichte, wie man so schön sagt. Im August 2022 läuten die Hochzeitsglocken. Die Freundin, die Claudia zum Jobwechsel motiviert hat, ist natürlich Trauzeugin. „Das war wirklich alles Schicksal“, erinnert sich Claudia immer noch etwas erstaunt.

Der blau-weiße BRB-Zug fährt eine Kurve in Richtung Gmundbrücke kurz vor dem Bahnhof Berchtesgaden. Und plötzlich erscheint der noch schneebedeckte Hohe Göll vor dem großen Panoramafenster – zum Greifen nah. Die Fahrgäste staunen, und Claudia macht sich bereit. Sie hat gleich Feierabend und blickt auf einen weiteren erfüllten Arbeitstag zurück: „Wenn ich meine Fahrgäste pünktlich und entspannt ans Ziel gebracht habe – das freut mich jeden Tag am meisten.