Bei ihrer Mitgliederversammlung in Lünen mit turnusmäßiger Neuwahl wählten die Mitglieder des Verbands der Wettbewerbsbahnen im Personenverkehr mofair am 28. Oktober 2025 ein neues Präsidium. Dabei wurde Martin Becker-Rethmann, der im Vorstand der internationalen Transdev Group für Deutschland zuständige CEO, als mofair-Präsident bestätigt.
Auch Vizepräsident Alexander Sterr (Netinera) und Dr. Alexander Hedderich (RDC Deutschland) als Beisitzer wurden wiedergewählt. Neu ins Verbandspräsidium gewählt wurden Tom Buchhold (Flixtrain, Vizepräsident), Stefanie Petersen (Arverio, Schatzmeisterin), Dr. Michael Hetzer (National Express, Beisitzer) und Michael von Mallinckrodt (BeNEX, Beisitzer).
Bei ihrer Tagung bei der Rethmann-Gruppe, dem Mehrheitsgesellschafter des größten Mitgliedsunternehmens Transdev GmbH, haben die bei mofair organisierten Wettbewerbsbahnen und die Fördermitglieder ausführlich die aktuelle bahnpolitische Entwicklung debattiert und Schwerpunkte für die nächsten beiden Arbeitsjahre festgelegt. Dabei geht es vor allem um eine Neujustierung des Wettbewerbs im Schienenpersonennahverkehr (SPNV), mehr Wettbewerb im Personenfernverkehr im Rahmen des Deutschlandtakts und die weitere Ausgestaltung des Deutschlandtickets.
So schnell wie möglich muss beim Deutschlandticket eine nachfrageorientierte Einnahmenaufteilung erreicht werden, damit die Unternehmen, die mehr Fahrgäste und damit verbunden auch mehr Aufwendungen haben, einen entsprechend höheren Anteil an den Ticketeinnahmen und Ausgleichsbeträgen erhalten.
Als Gast bei der Versammlung mahnte in einem Vortrag Oliver Wittke, Vorstandsvorsitzender des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr, dass der öffentliche Verkehr (ÖV) gerade angesichts seines weiter steigenden Finanzbedarfs Strukturen verschlanken müsse: „27 Aufgabenträger im SPNV, dreistellige Zahlen von Tarifprodukten sogar in nur mittelgroßen Verkehrsverbünden, Kleinstserien bei den Fahrzeugen – hier liegen noch erhebliche Effizienzpotenziale, die wir heben müssen.“ Um das Deutschlandticket dauerhaft erhalten und das ÖV-Angebot mittelfristig weiter ausbauen zu können, appellierte Wittke an die Tarifparteien, die Ausstattung der Mitarbeitenden mit Deutschlandtickets als Jobticket über Tarifverträge allgemein verbindlich zu machen.

Weitere Infos: www.mofair.de